Auf ein Neues!

Zutiefst berührt von den vielen Berichten der Flüchtlingskrise in den Medien, entschloss ich mich, ein Tanzprojekt für geflohene Jugendliche zu starten. Wir planten zwei parallel laufende Workshops, einen jeweils für Kinder und für Jugendliche. Motiviert und freudig gespannt, traf sich das künstlerische Team unter meiner Leitung am 7. März zu unseren ersten Workshops zudem allerdings nur neun Teilnehmer kamen. Im Laufe der folgenden Wochen sollten wir die vielen Hürden der Integrationsarbeit kennen lernen. Die größte Schwierigkeit ist ohne Frage die hohe Fluktuation in den Einrichtungen. Manche Familien werden abgeschoben, manche bekommen eine Wohnung und ziehen aus. Andere werden einer neuen Einrichtung zugeteilt und müssen deswegen zuerst nach Gießen fahren, um umregistriert zu werden. Anfänglich hatten wir das Gefühl, immer wieder die gleichen Workshops unterrichten zu müssen, weil jedes Mal neue Teilnehmer vor uns standen.

Motiviert und freudig gespannt, traf sich das künstlerische Team unter meiner Leitung am 7. März zu unseren ersten Workshops zudem allerdings nur neun Teilnehmer kamen. Im Laufe der folgenden Wochen sollten wir die vielen Hürden der Integrationsarbeit kennen lernen. Die größte Schwierigkeit ist ohne Frage die hohe Fluktuation in den Einrichtungen. Manche Familien werden abgeschoben, manche bekommen eine Wohnung und ziehen aus. Andere werden einer neuen Einrichtung zugeteilt und müssen deswegen zuerst nach Gießen fahren, um umregistriert zu werden. Anfänglich hatten wir das Gefühl, immer wieder die gleichen Workshops unterrichten zu müssen, weil jedes Mal neue Teilnehmer vor uns standen. Die optimale Lage unseres Workshop Orts (ein fünf- bzw. zehn Minuten Fußweg von zwei verschiedenen Einrichtungen entfernt) erwies sich als impraktikabel aus dem einfachen Grund, dass die meisten Flüchtlinge ihre Einrichtung selten verlassen, jedenfalls nicht für ein freiwilliges, kostenloses Angebot, welches über einen längeren Zeitraum stattfindet.

Also begann mein ungeplanter Crash-Kurs in die Strukturen der Flüchtlings- und Integrationsarbeit. Ich lernte Sozialarbeiter der verschiedensten Einrichtungen kennen. Ich sprach mit Heimleitern (eigentlich werden sie Objektleiter genannt), mit Mitarbeitern der Caritas und der Johanniter, mit anderen ehrenamtlichen Arbeitern und Lehrern von Sprach Intensivklassen der unterschiedlichsten Schulen. Anfang April entschieden wir uns, umzuziehen und dort hinzugehen, wo sich offene Türen und Teilnehmer befanden. Die Offene Schule Waldau stellte einen Raum für den Workshop mit Jugendlichen zur Verfügung. Langsam stabilisierten sich die Gruppen und zweimal wöchentlich wurde die deutsche Sprache tänzerisch erforscht. Das schönste Erlebnis der Maßnahme war der Abschlusstag. Die Teilnehmer wurden von der Erstaufnahme in Lohfelden abgeholt und zu SOZO vim, einer zeitgenössischen Tanzschule in Kassel, gebracht. Dort ein zweistündiger Workshop. Zum Beginn hatte das Team einen Wettkampfparcours aufgebaut, an dem zwei Gruppen gegeneinander antraten, es folgten choreografische Improvisationen verbunden mit „Sprachübungen“. Zum Schluss zeigten einige TänzerInnen von SOZO vim einen zwanzigminütige Ausschnitt der Staatstheaterproduktion „Die Herzogin von Chicago“. Die Jugendliche waren begeistert.

Danach ging es zur nahegelegenen Martinskirche. Dort wurde unsere Gruppe eingeladen, 30min lang eine Stellprobe von „….une campagne noire de soleil“ von Reinhild Hoffmann und dem Ensemble Modern des Folkwang Tanzstudios als Gäste zu besuchen. Die Kinder und Jugendliche in der Gruppe hatten noch nie eine Kirche von innen gesehen, geschweige denn eine professionelle Tanzcompagnie. Sie waren zutiefst beeindruckt.



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